Portraits

Erzbischof

Franz Lackner

In der Erzdiözese Salzburg leben derzeit ca. 500.000 Katholiken. Der Erzbischof leitet diese Diözese, er hat viele Mitarbeiter. Sein Stellvertreter ist Weihbischof Andreas Laun. Der Erzbischof kümmert sich um den katholischen Glauben und hat schon alle Kindergärten und Schulen seiner Diözese besucht. Franz Lackner ist der 90. Nachfolger des heiligen Rupert und der 79. Erzbischof von Salzburg.

Um Erzbischof zu werden, muss man erst Priester sein. Dann kann man vom Domkapitel – das sind 12 Domherren – zum Erzbischof gewählt werden. Das Domkapitel wählt dazu aus drei Vorschlägen, die aus Rom kommen, seinen Favoriten. Der Papst in Rom muss diese Wahl bestätigen.

Einen Erzbischof spricht man mit dem Titel "Herr Erzbischof" an.

Domkapitel

Das Domkapitel ist kein Kapitel aus einem Lesebuch über den Dom, sondern die Bezeichnung für eine priesterliche Gemeinschaft. In Salzburg sind das 12 Priester, die Domkapitulare oder Domherren heißen und an der Seite des Erzbischofs wichtige Aufgaben in der Diözese übernehmen. Sie unterstützen den Erzbischof in seiner Arbeit, und jeder hat seinen eigenen Verantwortungsbereich, z.B. die Seelsorge, die Betreuung der Klostergemeinschaften, die Kirchenmusik u. v. m.

Die Domherren werden vom Erzbischof ernannt. Jeden Morgen um 7.00 Uhr feiern sie im Salzburger Dom das Morgenlob und die hl. Messe, bevor sie ihren Verpflichtungen nachgehen. Wenn ein Erzbischof seine Amtszeit beendet, wählen sie den Nachfolger.

Domdechant

Raimund Sagmeister

Ein Domdechant wird von den Domherren für fünf Jahre gewählt und ist dann Vorsitzender des Domkapitels. Er kümmert sich um ein gutes Klima innerhalb dieser Gemeinschaft und schaut auch, dass das Domkapitel eine gute Verbindung zum Erzbischof hat.

Der Domdechant ist auch für die Gottesdienstordnung im Dom verantwortlich und sorgt dafür, dass an jedem Sonntag ein Mitbruder den 10 Uhr-Gottesdienst im Dom feiert.


Domkustos

Johann Reißmeier

Kustos kommt aus dem Lateinischen und heißt Wächter. Der Domkustos wacht darüber, dass im Dom alles gut abläuft. Um Domkustos zu werden, muss man Priester und Mitglied des Domkapitels sein.
Er ist der Chef der Menschen, die für den Dom arbeiten. Das sind z.B. der Domkapellmeister, der Domorganist, die Mesner, die Mitarbeiter des Dommuseums und des Gästeservices. Außerdem ist er der Ansprechpartner dafür, wenn irgendwas im Dom gebaut oder repariert werden muss. Dann muss er Geld dafür organisieren und Aufträge vergeben.
 

Dompfarrer

Roland Rasser

Der Salzburger Dom ist auch eine Pfarre, zu der ungefähr 950 Katholiken gehören. Der Dompfarrer hält jeden Morgen um 6.30 Uhr die erste Messe im Dom. Taufen finden im Dom nicht so oft statt, weil nicht so viele Kinder im Gebiet der Dompfarre geboren werden.

Zeremoniär

Robert Mels-Colloredo

Ein Zeremoniär kennt sich gut im Ablauf der Heiligen Messe aus und hilft dabei, dass der Gottesdienst würdig gefeiert werden kann. Den Zeremoniär erkennt man daran, dass er hinter dem Priester in den Gottesdienst einzieht und sein Chorhemd hat Spitzen, die mit Stoff unterlegt sind. Er bespricht sich mit allen, die im Ablauf des Gottesdienstes vorkommen: mit dem Priester, dem Lektor, dem Domkapellmeister, dem Domorganisten und den Ministranten. Nach dem Gottesdienst hilft er den Mesnern beim Aufräumen. Im Salzburger Dom gibt es drei Zeremoniäre, die sich an den hohen Feiertagen abwechseln.

Ministranten

Ministranten werden auch Messdiener genannt. Sie unterstützen den Priester im Gottesdienst. Im Salzburger Dom gibt es etwa 30 erwachsene Ministranten und einige Jugendliche, die sich an den Sonntagen mit dem Dienst abwechseln. Auch Frauen sind Ministranten im Dom.

Was machen Ministranten? Beim Ein- und Auszug tragen sie das Kreuz, haben Weihrauch dabei, tragen Kerzen, verrichten den Altardienst, d.h. sie bringen Wasser, Brot und Wein u.v.m.

In Gottesdiensten mit dem Erzbischof halten sie auch den Bischofsstab und die Mitra, solange er sie nicht braucht.

Domschweizer

Johann Renger

Im Salzburger Dom gibt es seit den 1960er Jahren einen Domschweizer. Man erkennt ihn an seiner besonderen Kleidung: Kappe, weißes Hemd mit Kragen, Umhang, weiße oder rote Handschuhe und einen Stab. Bei festlichen Gottesdiensten, die der Erzbischof feiert, geht der Domschweizer den Ministranten und Zelebranten voran.

Außerdem hilft er bei der Platzsuche im Dom und sorgt für einen festlichen und geordneten Einzug der Mitwirkenden beim Gottesdienst.

Ein Domschweizer kommt nicht aus der Schweiz, sondern heißt so, weil in früheren Zeiten Männer aus der Schweiz als Soldaten oder Wachpersonal in andere Länder gingen und so ihr Geld verdienten.

Dommesner

Dietmar Koisser

Im Salzburger Dom gibt es vier Mesner, die sich die Arbeit teilen. Dietmar Koisser sagt, dass Mesner so etwas wie die Hausmeister des Domes sind. Sie kümmern sich z.B. um die Messgewänder der Priester und des Erzbischofs, bereiten die kirchlichen Geräte für den Gottesdienst vor, schmücken den Altar mit Blumen, kümmern sich um das Glockengeläut und putzen sogar den Dom. Das ist eine schwere Arbeit, da der Dom eine Fläche von über 5000 qm hat.

Dietmar Koisser ist der Obermesner. Ein normaler Arbeitstag für den Obermesner beginnt um 6.00 Uhr, wenn er den Dom für die Heilige Messe aufsperrt. Danach bereitet er alles für den ersten Gottesdienst um 6.30 Uhr vor und ist sogar Ministrant während der Messe. Nach dem Domherrengebet und der zweiten Messe macht er Bürodienst an seinem Computer in der Sakristei.

Domschneiderin

Die Domschneiderin ist dafür zuständig, dass die Gewänder und Stoffdeckchen, die im Gottesdienst von den Priestern und Ministranten getragen und benutzt werden, in Ordnung sind. Mit der Zeit werden Knöpfe oder Bänder locker oder die Stoffe werden dünn, dann bessert sie das aus. Manchmal – wenn Zeit ist – näht sie auch ganz neue Priestergewänder. Auch wäscht und bügelt sie die Messkleidung und die Altardecken. Das alles macht sie in einem eigenen Arbeitsraum in der Nähe des Doms.


Domorganist

Heribert Metzger

Der Domorganist Heribert Metzger spielt schon seit seinem 11. Lebensjahr in der Kirche Orgel. Als Organist ist es wichtig, dass man viel auswendig spielen kann. Er spielt bei den Gottesdiensten und begleitet die Kirchengesänge. Neben seiner Tätigkeit als Domorganist gibt er Orgelkonzerte und unterrichtet auch Orgelschüler. Interessant ist noch, dass Wolfgang Amadeus Mozart einer seiner Vorgänger als Domorganist war.

Domkapellmeisterin

Andrea Fournier

Die Domkapellmeisterin leitet den großen Domchor, der zweimal in der Woche probt. Als Domkapellmeisterin muss man Musik studiert haben und viele Sänger und Musiker leiten können.
Mit dem Domchor und dem Domorchester übt sie Messen ein, die dann im Sonntagsgottesdienst aufgeführt werden. Jeden Sonntag um 10.00 Uhr und an den großen Feiertagen singt der Chor und die Domkapellmeisterin dirigiert. Manchmal geben sie auch Konzerte.

Als Domkapellmeisterin muss man gut mit Menschen umgehen und gut Musik machen können.
 

Chorleiter der Domkapellknaben und -mädchen

Gerrit Stadlbauer

Gerrit Stadlbauer ist der Chorleiter der Domkapellknaben und Domkapellmädchen. Als Kind war er selbst schon Domkapellknabe. Er hat Musik studiert und arbeitet außerdem an einem Gymnasium als Musiklehrer. Als Chorleiter muss man gut dirigieren und gut hören können.Eine Musiklehrerin unterstützt ihn bei der Chorarbeit, sie kümmert sich um die ganz kleinen Sängerinnen und Sänger. Außerdem hat er in der Chorstunde einen Pianisten dabei, der die Sänger auf dem Klavier begleitet.

Chorknaben und -mädchen

Im Chor der Domkapellknaben und -mädchen singen ca. 40 Kinder mit, die bei Gottesdiensten im Dom auftreten und auch Konzerte geben. Sie singen abwechslungsreiche Lieder wie z.B. geistliche, lustige und moderne Lieder. An zwei Tagen in der Woche haben sie Chorprobe. Am Beginn der Stunde singen sie sich ein, dazu gehört auch Bewegung.

Den Chor gibt es schon seit über 600 Jahren. Mädchen dürfen erst seit den 1990er Jahren mitsingen.
Im Sommer machen die Chorkinder eine Sommerferienwoche und auch Chorreisen in andere Länder.

Als ganz kleines Kind kann man schon im Chor anfangen zu singen. Es gibt eine musikalische Früherziehung. Jugendliche können in Ensembles singen, das sind kleine Chorgruppen. Und wenn man Lust hat, kann man als Erwachsener im großen Domchor mitsingen.

Dommuseum Direktor

Reinhard Gratz

Im Dommuseum gibt es viel zu sehen: Monstranzen, Kelche, Bilder. Der Direktor des Dommuseums heißt Reinhard Gratz. Um Leiter des Museums zu werden, muss man studiert haben, wie z.B. Kunstgeschichte und Museumskunde. Seine Aufgaben sind es, sich Ausstellungen auszudenken und zu organisieren. Er schreibt auch Bücher – die nennt man Kataloge – über die Ausstellungen.

Eine seiner Lieblingsausstellungen war die über den Künstler Ewald Mataré, der hat ein Tor des Salzburger Doms aus Bronze gestaltet.

Reinhard Gratz weiß viel über den Salzburger Dom und die Gegenstände im Museum. Zu jedem kann er eine Geschichte erzählen. Sein Lieblingsgegenstand im Museum ist die Hostientaube.

Natürlich kann ein Direktor nicht alle Arbeiten im Museum alleine erledigen, dazu hat er Mitarbeiter.
 

Touristen

Der Dom zu Salzburg ist ein beliebtes Touristenziel und natürlich ein Ort, an dem sich Gläubige versammeln. Es kommen Menschen aus Österreich, Deutschland, Amerika, viele Italiener, Japaner und seit neuestem Besucher aus China. Die meisten Touristen sind aus Deutschland. Im Sommer besuchen täglich bis zu 20.000 Menschen den Dom, weil er ein schönes und einzigartiges barockes Bauwerk ist.